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Das war das Konjunkturforum 2024

Künstliche Intelligenz ersetzt die Menschen nicht.

Künstliche Intelligenz ersetzt die Menschen nicht

Wie wird die KI unseren Alltag verändern? Und müssen wir uns vor der Zukunft fürchten? Das Konjunkturforum der Kärntner Raiffeisenbanken brachte am 12. März 2024 nicht nur Klarheit, sondern auch Beispiele, wie Kärntner Betriebe schon jetzt die Zukunft mitgestalten.

Ärgern Sie sich auch über rote Ampeln, wenn weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist? In den Niederlanden ist die grüne Welle bei Kreuzungen schon Realität. Möglich macht es die Künstliche Intelligenz, kurz KI. Denn sie steuert den Verkehrsfluss anhand sekundenschneller Datenauswertungen. Das 31. Konjunkturforum 2024 holte weitere Erfolgsbeispiele vor den Vorhang - von der Biosensorik in der Landwirtschaft, die anhand der Blätterkrümmung die Beschaffenheit eines Gemüsefelds erkennt, bis zur Versicherungs-App, die bei Autounfällen sekundenschnell die Schadenssumme definiert.

Der Mensch muss auch in Zukunft entscheiden

Eines zeigte Kärntens größter Businesstreff aber auch, wie Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, zufrieden feststellte: "Die Künstliche Intelligenz kann vieles ersetzen, nicht aber den persönlichen Austausch." Eine Rekordzahl an Entscheider:innen nutzte das Event im Casineum Velden, um sich zukunftsfit zu machen. Und auch die Raiffeisenbanken in Kärnten befinden sich mitten im digitalen Transformationsprozess, wobei ein zentraler Punkt laut Manfred Wilhelmer bleiben wird: "Die Menschen müssen in Zukunft weiterhin die Entscheidungen treffen."

Raiffeisen Vorstand Manfred Wilhelmer
© Markus Traussnig
Gruppenfoto beim Konjunkturforum 2024
© Markus Traussnig

Wirtschaft wächst wieder

Mit Datenanalysen und Prognosen hat auch Gunter Deuber, Chefanalyst der RBI, zu tun. Und er brachte gute Neuigkeiten für die Kärntner Wirtschaft: "Die zweite Jahreshälfte 2024 bringt uns endlich einen ersten leichten Aufschwung." Gleichzeitig warnt er vor zu großem Optimismus. Denn Österreich leide unter anderem wegen der starken Lohnerhöhungen an der Inflation. Und das sollte 2025 so bleiben. Nachdem sich die Energiepreise stabilisiert haben und keine Konjunkturbremse mehr sind, gibt es nur mehr einen Problemsektor - die Bau- und Immobilienwirtschaft. Deuber erwartet, dass die EZB im Juni 2024 den Leitzins senkt, bis Ende des heurigen Jahres könnte er bei 3,25 Prozent liegen. "Die Zeit der billigen Zinsen ist aber vorbei." 2025 sollte dann bei den Immobilien wieder eine Preisstabilisierung einsetzen.

 

Kärnten blickt auf einen erfolgreichen Sommer

Der Kärntner Export werde sich noch im heurigen Jahr erholen, weil sich in unseren Nachbarländern die Wirtschaft besser entwickle. Positiv sieht der Chefanalyst auch den Sommertourismus, durch die Reallohnerhöhungen steige die Kaufkraft der Gäste. Gerade die Lohnsteigerungen bewertet Deuber aber kritisch, weil sie in weiterer Folge unseren Wirtschaftsstandort unattraktiver machen könnten. Attraktiver denn je sind hingegen die Jobaussichten, in manchen Bundesländern gibt es sogar Vollbeschäftigung. Die Künstliche Intelligenz kann hier ein Lösungsaspekt sein, wie Deuber abschließend meinte.

Raiffeisen Chefanalyst Gunter Deuber
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Christian Baudis beim Raiffeisen Konjunkturforum
© Markus Traussnig

Roboter als Helfer in der Not

Christian Baudis ging in seiner Keynote sogar einen Schritt weiter. "Roboter werden nicht nur unseren Arbeitsmarkt unterstützen, sondern auch den privaten Haushalt erledigen", prophezeit der ehemalige Managing Director von Google-Deutschland, Digital-Unternehmer und Futurist. Gleichzeitig entzaubert er das Geheimnis der Künstlichen Intelligenz: "KI hat viel mit Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun. Der Unterschied zu früher ist, dass es in Sekundenschnelle geht." Daher brauche man für gute Ergebnisse unbedingt gute Daten. Davon würde auch unser Gesundheitssystem profitieren, weil laut Baudis 80 Prozent der Krankheiten nicht von einem Arzt behandelt werden müssten.

Gruppenfoto: Raiffeisen Vorstand und die Vortragenden beim Konjunkturforum 2024
© Markus Traussnig

Kärnten hat KI-Leuchtbetriebe

Aktuell sei Europa im Vergleich zu China und USA im Hintertreffen. Aber man könne das schnell ändern, wenn man das Abwerben unserer Talente verhindere, ist der Münchner überzeugt. Was viele nicht wissen: Europa ist im Bereich Sensorik schon jetzt weltweit an der Spitze - unter anderem mit Infineon. Der Villacher Leitbetrieb ist nicht nur Anbieter von KI-Lösungen, sondern setzt diese selbst zur Produktionssteigerung und Fehlervermeidung ein, verriet Infineon-Bereichsleiter Daniel Valtiner im abschließenden Expertentalk. Auch bei der Springer Maschinenfabrik und bei der Kärnten Werbung ist die Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken - sei es zur Holzklassifizierung oder aber in Form eines Chatbots, der rund um die Uhr Fragen in mehreren Sprachen beantwortet. In der Steuerberatung sind sich wiederholende Arbeitsprozesse mittlerweile ebenso digitalisiert, wie Unternehmerin Christiane Holzinger darlegte. Und dennoch gebe es Luft nach oben, meinte Eva Eggeling von Fraunhofer Austria. Durch ihre positiven praktischen Erfahrungen mit der KI konnten die Vortragenden zeigen, wie diese neue Technologie optimal genutzt und in vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Ihre Tipps machen Mut, KI und deren vielfältige Einsatzmöglichkeiten auch im eigenen Unternehmen einzubringen und auszuprobieren.

 

Raiffeisen Chefanalyst Gunter Deuber
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Vortragender Raiffeisen Konjunkturforum
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Grafik
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Uwe Sommersguter
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Politische Vertreter:innen und Vorstand der Raiffeisen Bankengruppe Kärnten
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Besucher:innen beim Konjunkturforum
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Präsentation von Gunter Deuber

Alle Informationen von Raiffeisen Chefanalyst Gunter Deuber können Sie hier kompakt und auf einen Klick herunterladen.  

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